
Beitrag von Kids.Doc
Unserem Präventionspartner vom gleichnamigen Podimo-Podcast

Deshalb ist ein Erste-Hilfe-Kurs für Eltern sinnvoll
Bis der notärztliche Dienst oder der Rettungswagen kommt, seid ihr als Eltern meist die Ersthelferin oder der Ersthelfer. Fünf Minuten können sich während eines Notfalls wie fünf Stunden anfühlen, gerade wenn ihr nicht genau wisst, was zu tun ist. Ein Erste-Hilfe-Kurs nimmt dann die Grundangst und objektiviert dramatische Momente, so das ihr mit so einer Extremsituation hoffentlich ein Stück weit besser umgehen könnt. Das wirkt sich auch auf euer Kind beruhigen aus!
Praktisch sind Online-Kurse, die ihr euch alle paar Monate erneut anschauen könnt, etwa den Kids.Doc-Erste-Hilfe-Kurs.
Macht euch die Inhalte auf diese Weise immer wieder bewusst. Dann habt ihr sie im Notfall sicherer parat. Vielleicht gibt es auch einen Vor-Ort- oder Online-Kurs, den eure Krankenkasse bezuschusst? Fragt nach!
Ihr zögert wegen eines Kurses? Dann überlegt nochmal. Diese zeitlich überschaubare Invention zahlt direkt auf die Gesundheit eures Minis ein (und auf die Kinder in eurer Nähe, die Hilfe brauchen könnten, etwa bei einem Kindergeburtstag). Manche Kurse dauern nur ein paar Stunden und kosten nur so viel wie zwei, drei Mal mit der Familie essen gehen. Und: Finanziert und durchdenkt ihr nicht sonst auch allerhand, von der Analyse des idealen Schnullers über die Anschaffung des besten Kinderwagens bis zur Recherche für den besten Sommerurlaub?
HINWEIS: Die folgenden Szenarien sind nur kleine Ausschnitte aus vielen möglichen Notfall-To-Dos. Sie geben erste Handlungsanweisungen, reichen aber nicht aus, um alle möglichen Fälle abzudecken. Sie ersetzen also in keinem Fall einen Erste-Hilfe-Kurs.
Das ist bei Erstickungsgefahr zu tun
Kleine Kinder können sich unter anderem an kleine Weintrauben, Erdnüssen, Bonbons oder Cherrytomaten verschlucken. Greift dann auf keinen Fall in den Hals, um den Fremdkörper herauszubekommen! Dadurch besteht die Gefahr, dass ihr ihn weiter hineindrückt und die Luftröhre komplett verschlossen wird. Auch die Schleimhaut könnte verletzt werden und dadurch bluten. Auf den Rücken klopfen ist ebenfalls Tabu! Auch dadurch könnte der Gegenstand tiefer rutschen und die Atmung noch stärker blockiert werden.
Wirklich wirkungsvoll ist der eigene Hustenreiz. Dabei solltet ihr zwischen einem guten, effektiven und einem ungünstigen, ineffektiven Husten unterscheiden.
Den effektiven Husten erkennt ihr daran, dass euer Kind tief Luft holt, laut hustet und zwischendurch vielleicht sogar sprechen kann. Am besten unterstützt ihr es in diesem Hustenreiz, nehmt es zum Beispiel hoch, motiviert es, weiter zu husten und setzt die Füße auf den Boden oder auf das Fußbrett des Kinderstuhls. Durch den Widerstand kann es kräftiger husten.
Aus einem effektiver Husten kann nach einiger Zeit ein ineffektiver Husten werden. Ihr erkennt ihn daran, dass euer Kind still wird, kaum oder nicht mehr Luft holt, nur noch ganz kurz hustet, vielleicht blau anläuft und ihr das Gefühl habt, es geht nichts mehr vorwärts. In dieser neuen, anderen Situation solltet ihr sofort die 112 wählen – und in der Zwischenzeit ins Handeln kommen!
Dafür legt ihr einen Säugling auf euren Unterarm, der Kopf zeigt leicht Richtung Boden, so dass der Fremdkörper herausflutschen kann. Ein etwas größeres Kind legt ihr mit dem Bauch nach unten über eure Oberschenkel, der kleine Kopf ist leicht nach unten geneigt. In beiden Fällen schlagt ihr dann fünf Mal beherzt zwischen die Schulterblätter. Bewegt die Hand dabei etwas nach oben, um dem Fremdkörper die Richtung zu weisen. Ist der Gegenstand immer noch im Hals? Dann dreht euer Kind um, bringt den Kopf ebenfalls in leichte Tieflage und drückt mit dem Mittel- und Zeigefinger fünf Mal auf die Mitte des Brustbeins. Das macht ihr im Wechsel so oft, bis der Fremdkörper zum Vorschein kommt – oder der Rettungswagen eintrifft.
Bei Kindern über einem Jahr könnt ihr auch den Heimlich-Griff anwenden. Dafür steht oder kniet ihr hinter dem Kind und beugt seinen Oberkörper nach vorne, damit der Fremdkörper aus dem Mund fallen kann. Umarmt das Kind mit beiden Armen, legt eine Faust an den Unterrand seines Brustkorbs und umfasst diese mit der anderen Hand. Zieht dann beide Hände ruckartig und kräftig nach oben und innen. Wiederholt das, bis der Fremdkörper draußen ist – oder das notärztliche Personal eintrifft.
So reanimiert ihr ein Kind bei Atemstillstand
Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Funktioniert bei den Großen das Herz-Kreislauf-System nicht mehr, macht meist das Herz Probleme. Bei Kindern dagegen liegen fast immer ein Problem der Atemwege vor.
Deshalb gilt hier: erst beatmen! Zuvor aber die Reaktion des bewusstlosen Kindes überprüfen, indem ihr es ansprecht und anfasst. Ein Schmerzreiz ist okay, etwa ins Ohr kneifen. Kommt nichts? Dann Atmung überprüfen. Dafür zehn Sekunden das Ohr an Nase und Mund halten, die Hand auf den Brustkorb legen, währenddessen horchen, fühlen und sehen, ob aus Nase und Mund ein Luftstrom kommt und sich der Brustkorb hebt.
Nichts? Dann beatmet ihr als erstes – und zwar fünf Mal! Legt den Kopf des Kindes dafür gerade. Das Kinn sollte also nicht steil nach oben zeigen. Anders als bei größeren Menschen würden sich sonst die noch sehr kleinen Atemwege verschließen (erst ab dem Schulalter das Kinn nach oben richten). Fasst dem Kind ans Kinn und atmet gleichmäßig, aber nicht zu fest in den Körper hinein. Der Mund des Erwachsenen umschließt bei Säuglingen und kleinen Kindern Mund und Nase.
Atmet das Kind immer noch nicht? Dann drückt 30 Mal rasch und regelmäßig auf die Mitte des Brustkorbes. Unter einem Lebensjahr benutzt ihr dafür Zeige- und Mittelfinger oder umfasst den Brustkorb mit den Händen, so dass beide Daumen drücken können. Ist das Kind älter, drückt ihr mit einem Handballen auf den Brustkorb, die andere Hand stabilisiert darüber. Drückt mindestens ein Drittel des Brustkorbs ein. Das ist viel! Also beherzt vorgehen – etwa zwei Mal pro Sekunde. Das ist schnell! Danach wieder beatmen, ab jetzt allerdings nur noch zwei Mal. Wiederholt dieses 30:2-Schema im Wechsel eine Minute lang. Überprüft die kindliche Reaktion. Immer noch nichts? Dann spätestens zu diesem Zeitpunkt die 112 wählen und weiter 30:2 reanimieren. Macht so lange weiter, bis das Kind reagiert oder der Rettungsdienst eintrifft.
Das könnt ihr bei Badeunfällen tun
Schon ein paar Zentimeter Wasser können für euer Kind lebensgefährlich werden – egal, ob Pfütze, leicht gefüllte Badewanne oder Babybecken im Schwimmbad. Lasst es deshalb nie alleine, seid maximal eine Armlänge von ihm entfernt und behaltet es immer im Auge, bis es das Bronze-Schwimmabzeichen hat. Denn ein Kind schreit nicht, wenn es ertrinkt. Es geht still unter.
Im Schwimmbad, am See oder im Meer können auch Schwimmflügel oder -gürtel euren wachsamen Blick nicht ersetzen: Sie sind keine Rettungswesten, sondern führen lediglich dazu, dass der Zwerg vielleicht mit den Armen an der Oberfläche bleibt. Der instabile Kopf kann trotzdem unter Wasser geraten und der Zwerg sich vielleicht nicht aus dieser Situation befreien.
Hustet das Kind das Wasser selbst aus der Lunge und reagiert normal, ist die Gefahr weitgehend gebannt. Sorgt dafür, dass es gut abhusten kann, indem ihr es in den Stand bringt oder die Füße auf festen Untergrund stellt.
Bleibt Atemnot, färben sich die Lippen blau und entsteht ein bläuliches Dreieck um den Mund, kann das ein Zeichen für Sauerstoffmangel sein. Alarmiert dann den Rettungsdienst. Gleiches gilt für rasselnde oder pfeifende Atemgeräusche sowie für eine schnelle oder angestrengte Atmung, bei der sich die Nasenflügel mitbewegen.
Ist ein Kind durch einen Badeunfall bewusstlos, reanimiert ihr es, bis es wieder reagiert – oder der Rettungswagen da ist (siehe oben).
Immer wieder erwähnt wird das sogenannte sekundäre Ertrinken, bei dem die Probleme erst zeitverzögert auftreten. Das ist allerdings kein medizinisch anerkannter Begriff und soll ein Phänomen beschreiben, das zudem nur extrem selten vorkommt. Dahinter steckt, dass eingeatmetes Wasser in der Lunge zu Problemen führen kann. Sie treten dann allerdings nie plötzlich auf, sondern machen sich peu à peu in den Stunden nach dem Badeunfall bemerkbar, etwa durch angestrengtes Atmen, starken Husten, Fieber oder blaue Lippen und Haut. Beobachtet ihr das, solltet ihr umgehend ärztlichen Rat einholen.
So reagiert ihr bei einem Sturz
Das macht ihr nach einem verschluckten Zigarettenstummel
Nikotin ist ein Nervengift und gerade für ein kleines Kind hoch toxisch. Bis zum ersten Lebensjahr können schon ein oder zwei ausgelutschte Zigarettenfilter, in dem sich viele Giftstoffe konzentrierten, lebensbedrohlich werden: Sie können zu starken Atemproblemen und sogar einem Atemstillstand führen. Gleiches gilt, wenn ein Kind aus einem mit etwas Wasser gefüllten Aschenbecher trinkt. In so einem Fall unbedingt immer sofort die 112 wählen!
Podcast
Ihr wollt euch mehr zum Thema Erste-Hilfe beim Kind anhören? Dann empfehlen wir Folge „#7 Erste-Hife am Kind. Was ist im Ernstfall zu tun?“ vom Kids.Doc-Podcast.


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