OPs bei Kindern – So unterstützt du dein Kind richtig

OPs bei Kindern: So bewahrt ihr gemeinsam die Nerven

Beitrag von Kids.Doc
Unserem Präventionspartner vom gleichnamigen Podimo-Podcast

Die Rachenmandeln, der Blinddarm oder eine Not-OP: Was passiert, wenn euer Kind operiert werden muss? Hier findet ihr Antworten auf die häufigsten Fragen – von der richtigen Vorbereitung über die Aufklärung zur Narkose bis zum Schmerzmanagement danach.

Das wird sehr häufig operiert:

Unter einer Adenotomie, auch als Polypen-OP bezeichnet, versteht man die Verkleinerung der Rachenmandeln mit einem speziell entwickelten Instrument. Betroffene Kinder haben oft auch einen Paukenerguss, der ebenfalls häufig operiert wird: Durch einen Schnitt ins Trommelfell kann angesammeltes Sekret ablaufen. Manchmal werden zusätzlich Lüftungsröhrchen aus Kunststoff, Titan oder Gold eingesetzt. Kurzzeitröhrchen fallen nach einer bestimmten Zeit von selbst aus dem Ohr. Die seltener eingesetzten Langzeitröhrchen werden bei einer weiteren OP entfernt.

So findet ihr heraus, ob eine Operation wirklich notwendig ist:

Seid ihr nicht sicher, ob euer Kind den empfohlenen Eingriff wirklich braucht: Holt euch am besten eine zweite Meinung ein. Euer Kinderarzt oder eure Kinderärztin ist dafür nur bedingt geeignet. Er oder sie kann zwar zu bestimmten Befunden eine Einschätzung abgeben, ein wirkliches Gegengutachten bekommt ihr aber nur bei den Menschen aus den Fachdisziplinen, die auch operieren.

Wenn die OP dann wirklich angezeigt ist:

Sucht euch eine Klinik oder eine Praxis, in der man auf diesen Eingriff bei Kindern spezialisiert ist. Dort hat man auch viel Erfahrung mit Kindernarkosen –das gibt euch Sicherheit.

Diese Vorbereitungen sind medizinisch notwendig:

Für die Anästhesie ist eine Anamnese sehr wichtig. Manchmal übernimmt das auch der Kinderarzt oder die Kinderärztin kurz vor der OP. Abgeklärt wird dabei unter anderem, welche Allergien euer Kind hat, wie es Narkosen in der Vergangenheit vertragen hat und ob es aktuell gesund ist.

Kinder mit Herzproblem bekommen zusätzlich ein Elektrokardiogramm (EKG). Gibt es Hinweise auf Probleme mit der Blutgerinnung (zum Beispiel häufiges Nasenbluten, blaue Flecken an untypischen Stellen oder starke Blutungen nach einer Operation, auch bei einem Familienmitglied), wird vermutlich eine Blutuntersuchung gemacht, damit das OP-Team entsprechend vorbereitet ist. Bei Operationen der Gaumenmandel ist das Nachblutungsrisiko relativ hoch, da hier große Gefäße verlaufen. Deshalb wird hier das Blut großzügiger untersucht, auch wenn die Anamnese unauffällig ist.

So bereitet ihr euer Kind auf die Operation vor:

Macht euren Mini nicht schon Wochen vorher mit zu vielen Informationen nervös. Trotzdem sollte er natürlich wissen, was passiert und die Schritte altersgerecht und angstfrei erklärt bekommen.

Lasst euch deshalb unbedingt beim Vor- und/oder Aufklärungsgespräch genau erklären, wie das Prozedere ist, damit ihr es entsprechend gut erklären könnt. Das hat noch zwei weitere Vorteile: Wenn ihr selbst wisst, was auf euch zukommt, fühlt ihr euch sicherer. Diese Sicherheit färbt auf euer Kind ab, so dass es entspannter in die Operation geht.

Großzügiges Schmerzmanagement, wenn ihr die Klinik oder OP-Praxis verlassen habt, ist sehr wichtig, damit euer Kind nach der Operation nicht unnötig leidet. Wenn es sagt, es hat Schmerzen: Gebt zum Beispiel Ibuprofen (also das Gleiche wie bei Fieber, auch in der gleichen Dosierung) oder das Medikament, das euch empfohlen wurde. Und dann: Gute Erholung!